Wärmerecycling mit aufbereitetem Grauwasser

Angesichts ständig steigender Kosten in der konventionellen Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung wird Wassersparen immer wichtiger. Dort, wo das Einsparen von Trinkwasser aber nicht mehr ausreicht, müssen neue Wasserquellen gefunden werden. Was liegt da näher als das eigene Wasser nochmal zu verwenden? Grauwasser-Recycling kann da die ideale Lösung sein. Durch diese doppelte Nutzung werden sowohl die Trink- als auch die Abwassergebühren eingespart. In vielen Ländern liegen die Trink- und Abwasserkosten bereits bei über 6,00 /m³ zusammen.

Bei modernen, gut gedämmten Gebäuden, verlässt heute mit dem warmen Abwasser mehr Energie das Gebäude, als an Heizungsenergie benötigt wird. Der Großteil dieser Energie ist dabei im Grauwasser enthalten. Wenn in einem Gebäude ein Grauwasser Recyclingsystem ohnehin installiert wird, liegt es also besonders nahe diese Energie kurz hinter dem Entstehungsort dem aufbereiteten Grauwasser über einen Wärmetauscher mittels Wärmepumpe zu entziehen und der Warmwasseraufbereitung wieder zuzuführen. Bei frühzeitiger Planung können Wärmepumpen eingesetzt werden, an denen diese zusätzliche Wärmequelle angeschlossen werden kann. Dies verursacht die geringsten Mehrkosten. Die Wärmerückgewinnung aus dem Grauwasser kann dabei bis zu  15 kWh/m³ betragen (Annahme: 33° Zulauf - 18° Absenkung, ca. 1 kWh/°/m³). Bei Energiepreisen von 30 Cent/kWh würde dies einer Einsparung von 4,50 € /m³ Grauwasser entsprechen.

In den letzten Jahren ist die INTEWA Grauwasser Recycling Technologie kontinuierlich weiter entwickelt und optimiert worden. Je nach Wasserpreis, Größe des Systems und ob auch die Wärme  recycelt wird, können sich für unsere Systeme inzwischen sehr kurze Amortisationszeiten ergeben, die den Einsatz eines Grauwasser Recyclingsystems zu einer der wirtschaftlichsten Technologien im Bausektor überhaupt machen, wie die folgende Beispielkalkulation anhand einer 10.800 l/Tag Anlage für typische Wasserpreise in Deutschland zeigt.

Wird ein Wärmetauscher eingesetzt, die Grauwasseranlage als Wärmequelle für eine vorhandene Wärmepumpe genutzt

Einsparung von Energiekosten II: bis zu 4,50 /m³/Tag

Statische Amortisation II mit Wärmerückgewinnung: ca. 2,5 Jahre

Auch bei deutlich geringeren Trink- und Abwasserpreisen ergeben sich interessante Amortisationszeiten. Zusammen mit den vielen anderen Vorteilen, ist das Grauwasserrecycling bei einem Neubau oder einer Sanierung also heutzutage nicht mehr wegzudenken.

*für 1 m³ Aufbereitungsvolumen werden etwa 1 m² Aufstellfläche benötigt.

Bei den AQUALOOP Grauwasser-Komplettsystemen setzen wir vorkonfektionierte, stabile, lichtundurchlässige und verstärkte Innentank ein. Das Grauwasser aus Duschen, Badewannen und Handwaschbecken wird über den hocheffizienten PURAIN Filter vorgefiltert, bevor es in den Bioreaktor gelangt. Der im PURAIN-Filter gesammelte Schmutz wird regelmäßig in den Abwasserkanal zurückgespült. Im Bioreaktor findet ein kontinuierlicher, biologischer Abbau im belüfteten Wirbelbett durch Bakterien statt. Diese siedeln sich nach wenigen Wochen Anlaufzeit automatisch auf den AQUALOOP Füllkörpern, speziellen Schwebekörpern mit großer Oberfläche, an. Die erforderliche Luft wird über Gebläse und feinperlige Diffusoren in das Wasser eingetragen. Die integrierte Schlammpumpe entfernt periodisch die Sedimente. Die AQUALOOP Membranstation filtriert das Grauwasser in den Klarwasserspeicher. Hierzu ist jede Membranstation mit einer Filtrations- und Rückspülpumpe ausgestattet. Bei Anlagen ab 32.400 l Aufbereitungsvolumen je Tag wird eine zentrale Filtrations- und Rückspülpumpe eingesetzt. Aufgrund der geringen Membranporenweite von 0,02 µm werden Partikel, Bakterien und Viren durch die Ultrafiltration zurückgehalten. Die Membranen werden periodisch durch Rückspülung und durch grobe Luftblasen gereinigt. Anlagen ab 5.400 l/Tag Aufbereitungsvolumen, sind zudem mit der browserfähigen I-Connect Steuerung und der  automatischen, chemischen Reinigungstechnologie A-CIP ausgestattet, um einen noch wirtschaftlicheren und Wartungsarmen Betrieb zu ermöglichen. Kleinere Anlagen sind dagegen mit der dreifachen Membranoberfläche ausgestattet, um die erforderlichen Wartungsintervalle zu minimieren.

Je nach Bedarf kann der Klarwassertank zusätzlich mit einem separaten Wärmetauscher ausgestattet werden. Über diesen kann mittels Wärmepumpe die überschüssige Wärmeenergie aus dem Klarwasserspeicher entzogen und zur Warmwasseraufbereitung wieder verwendet werden.

Das saubere Brauchwasser wird von unseren verschiedenen Druckerhöhungssystemen, wie z.B. den RAINMASTER-Anlagen, je nach berechneter und benötigter Fördermenge und Druck zu den Verbrauchern gepumpt. Die Verbraucher können die Toiletten, die Waschmaschinen, die Bewässerung oder andere sein, für die Brauchwasser geeignet sind. Zur Erzielung größtmöglicher Sicherheit durchläuft das bereits ultrafiltrierte Betriebswasser als letzte Stufe noch eine UV Behandlung. Die Dimensionierung der UV Desinfektionsanlage erfolgt nach der Dimensionierung der Druckerhöhungsanlage.